Analyse einer Werbeanzeige
Überwältigt von der Globalisierung
Initiative "Neue soziale Marktwirtschaft" macht sich über Globalisierungskritiker lustig

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Globalisierung "verstehen"

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Warum ist das neoliberal?

Die Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) ist wahrlich keine globalisierungskritische Lobbyvereinigung. Sie ist Herausgeberin diverser Kampfpamphlete, welche die Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft und die Etablierung eines Nachtwächterstaates zum Ziel haben. Auch soll das bestehende Wirtschaftssystem in der derzeitigen ungerechten Form aufrechterhalten und ausgebaut werden.

Daß sich seit den 1990er Jahren scharfer Protest gegen die Bedingungen und die Konsequenzen der sich beschleunigenden (v.a. ökonomischen) Globalisierung regt, ist im Anbetracht der kriminellen globalen Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht verwunderlich. Während in den einen Weltregionen Drittwagen angeschafft werden, die mit Bioethanol betrieben werden, strecken Menschen in anderen Regionen Kekse mit Lehm, da sie sich das Getreide nicht leisten können (u.a. wegen des globalen Handels mit Bioethanol, wegen der negativen "Terms of Trade" und der Abhängigkeit lokaler Landwirte von profitorientierten, Saatgutkonzernen).

Der auf der INSM-Anzeige dargestellte vermummte Jugendliche hat gerade noch protestiert, die Pflastersteine liegen ihm noch zu füßen - nun informiert er sich jedoch über die Globalisierung. Die Lektüre scheint ihm so wichtig und einleuchtend zu sein, daß er die Steine in seinen Händen niedergelegt hat, anstatt sie in Richtung seiner Feinde - vermutlich in Richtung des Tagungsgeländes einer G8-Konferenz zu werfen.

Diese Bildsprache legt nahe, daß der Dargestellte junge Mensch seine Meinung über die derzeitige Form der ökonomischen Globalisierung gerade ändert, während er liest.

Wir meinen:Wäre das Bild nicht so dreist und zynisch, es hätte das Zeug zur Satire. Zum Glück wird kein Globalisierungskritiker von einem offensichtlich neoliberalen Lobbytext überzeugt werden. Die Initiative "Neue soziale Marktwirtschaft" trifft mit diesem kleinen Seitenhieb auf alle GegnerInnen einer ungerechten, unsolidarischen und zerstörerischen Globalisierung so gar nicht ins Schwarze. Sie zeigt nur wieder ein weiteres Mal ihr wahres Gesicht.

 


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