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[...]Deutschland hat aufgeholt, Deutschland und auch die EU haben mittlerweile verstanden, dass man was tun muss, um die Leute wieder zurückzuholen. Das ist sicherlich nicht deswegen, weil das Leben in Europa so scheußlich ist. Aber es gab bis vor ein paar Jahren nicht so sehr gute Förderinstrumente, um die Leute auch wieder zurückzuholen. Es gibt jetzt einige Fördermaßnahmen, die sehr wichtig sind."
Die Systembiologin Ulrike Gaul kann dem nur zustimmen. Als Studentin ging sie in die USA und blieb. Machte Karriere und ist jetzt nach 20 Jahren wieder zurückgekommen. Die Gründe: "Man ist offener, es gibt mehr Bewegung im System, spannendere Sachen, auch mehr Geld für die Forschung und so weiter. Also es gibt viele Indikationen, dass Deutschland seine Rolle als Wissenschaftsstandort jetzt auch versucht, ernst zu nehmen." Wer an der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität von Ulrike Gaul spricht, tut dies nicht ohne eine gewisse Ehrfurcht. Vor zwei Jahren bekam sie fünf Millionen Euro, ihr Preisgeld für eine Alexander-von-Humboldt-Professur, dem höchst dotieren Forschungspreis Deutschlands. Die 50-Jährige lehrte seit 1993 an der Rockefeller-University von New York, forschte an der Universität von Berkeley. Seit dem vergangenen Studienjahr arbeitet sie am Münchner Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM) und baut am Genzentrum der LMU das Zukunftsfeld der Systembiologie auf. Sie hat sich nie darum beworben, sondern wurde abgeworben - eine für Deutschland neue, in den USA übliche Maßnahme der Universitäten im Kampf um die Spitzenköpfe.
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